“Du kannst nicht einmal laufen!» Die Worte hallten wie ein Schlag durch die Küche.
Jason stand mit verschränkten Armen da und ein Grinsen zupfte an seinen Lippen. Vor ihm saß die Frau, der er einst für immer versprochen hatte — Clara. Und neben ihr, sanft ihre Hand haltend, war Noah, der Mann, der sie wieder zum Leben geliebt hatte.

Pausejasons Stimme war voller Hohn. “Und du denkst, du kannst so ein Kind großziehen? Im Rollstuhl?”
Clara zuckte nicht zusammen. Sie hat nicht geweint. Stattdessen sah sie ihm direkt in die Augen.
«Vielleicht kann ich nicht laufen», sagte sie. “Aber ich habe jemanden gefunden, der in mein Leben getreten ist, als du gegangen bist.”
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Clara war einst das Herz eines jeden Zimmers gewesen — eine Künstlerin, eine Tänzerin, eine Träumerin. Sie und Jason hatten sich verliebt, als sie zweiundzwanzig war, Beide arbeiteten in der Kreativabteilung einer Werbeagentur. Ihre Romanze war wild und leidenschaftlich gewesen, die freundlichen Leute sprachen neidisch darüber.
Zwei Jahre nach ihrer Heirat änderte sich alles.
Ein Wintersturm, Glatteis und ein Frontalzusammenstoß ließen Claras Auto in einen Graben schleudern. Der Schaden an ihrer Wirbelsäule war irreversibel. Sie wachte in einem sterilen Krankenzimmer auf, Schmerzen in jedem Atemzug und die niederschmetternde Nachricht, dass sie nie wieder gehen würde.
Jason blieb zuerst stehen. Er brachte ihr Blumen, rieb sich die Hände und flüsterte Versprechungen. Aber bald wurden diese Besuche kürzer. Die Blumen verwelkten. Die Versprechen verblassten.
«Ich kann das nicht tun», sagte er schließlich eines Abends, als er in der Tür ihres Schlafzimmers stand.
«Du meinst, du kannst mich nicht mehr tun», hatte Clara geflüstert, ihre Stimme war kaum zu hören.
Jason schaute weg.
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Eine Woche später ging er. Nicht nur emotional, er packte physisch eine Tasche und ging hinaus. Und nicht lange danach hörte Clara Gerüchte über eine andere Frau. Ein Pilates-Lehrer. Jung. Perfekt. Mobile.
Monatelang lag Clara im Bett und fragte sich, wie sie leben würde. Sie war wütend, gedemütigt und mit gebrochenem Herzen. Aber etwas in ihr weigerte sich zu sterben.
Clara begann wieder zu malen. Zuerst nur um sich die Zeit zu vertreiben. Dann wieder etwas zu spüren. Dann, weil sich die Farben wie Stücke von ihr anfühlten, die zurückkamen.
Es war in einer örtlichen Kunstgalerie, ein Jahr später, wo sie Noah traf.
Er war ruhig, ein ehemaliger Architekt, der zum Kunsttherapeuten wurde und mit Traumaüberlebenden arbeitete. Er fragte sie nach ihrer Arbeit, nicht nach ihrem Rollstuhl. Er lobte ihre Pinselführung, nicht ihre Tapferkeit. Er hörte zu. Und das war alles, was sie zuerst brauchte.
Er tauchte konsequent und sanft für sie auf. Er brachte sie in Parks mit asphaltierten Wegen. In regnerischen Nächten sah er sich mit ihr klassische Filme an. Er küsste sie, als wäre sie ganz. Denn für ihn war sie es.
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Clara verliebte sich langsam, vorsichtig, wie in kaltes Wasser zu treten. Aber als sie sich endlich eintauchen ließ, ertrank sie nicht — sie stieg auf.
Und dann, eines Nachmittags im späten Frühling, änderte ein Schwangerschaftstest alles.
Sie starrte auf die beiden rosa Linien und ihr Herz klopfte. Angst, Freude und Unglaube vermischten sich in ihrer Brust. Sie war sich nicht sicher, wie das alles funktionieren würde — Windeln, Kinderwagen, nächtliche Fütterungen aus einem Rollstuhl -, aber sie hatte keine Angst.
Nicht mehr.
Bis Jason zurückkehrte.
Er kam aus dem Nichts zurück und klopfte an ihre Wohnungstür, als wäre er einfach Milch geholt und nie zurückgekehrt. Seine Augen scannten ihren Rollstuhl, dann ihren Bauch.
“Du bist schwanger?» fragte er ungläubig.
Clara nickte. Noah stand ruhig, aber beschützend neben ihr.
Jason spottete. “Mit ihm? Meinen Sie das ernst? Clara, sieh dich an! Du kannst nicht mal laufen. Und jetzt denkst du, du kannst Mutter sein?”
Noah ballte die Kinnlade zusammen, sagte aber nichts.
Da gab Clara ihre Antwort.
«Vielleicht kann ich nicht laufen», sagte sie. “Aber ich habe jemanden gefunden, der in mein Leben getreten ist, als du gegangen bist.”
Jason blinzelte.
“Und weißt du was?» fügte sie hinzu. “Ich mag dieses Kind im Sitzen großziehen, aber zumindest wird es aufwachsen und beobachten, wie sich jeden Tag jemand für es einsetzt.”
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Jason schaute zwischen sie, plötzlich unsicher. Hier war kein Platz mehr für ihn.
Er murmelte etwas davon, später anzurufen und ging.
Clara hörte nie wieder von ihm.
Neun Monate später wurde Baby Elara geboren — winzig, rosa und perfekt. Clara hielt sie in den Armen und weinte Tränen, die sie jahrelang gespart hatte.
Noah küsste beide auf die Stirn. «Sie hat deine Augen», flüsterte er.
Sie bauten sich ein neues Leben auf, eines voller Geschichten in kuscheligen Decken, Kunstwerken an den Wänden und dem Geruch von Pfannkuchen jeden Sonntagmorgen. Clara benutzte immer noch ihren Rollstuhl, aber er war kein Symbol mehr für Verlust. Es war Teil der Reise, die sie hierher gebracht hatte.
Jahre später fragte Elara: «Mama, warum gehst du nicht wie die anderen Mütter?”
Und Clara lächelte und sagte: «Weil es manchmal nichts mit Beinen zu tun hat, groß zu stehen.”
Teile diese Geschichte, wenn du glaubst, dass Schritte nicht Stärke messen, sondern Liebe, Mut und niemals aufgeben.
Dieses Stück ist inspiriert von Geschichten aus dem Alltag unserer Leser und geschrieben von einem professionellen Schriftsteller. Jede Ähnlichkeit mit tatsächlichen Namen oder Orten ist rein zufällig. Alle Bilder dienen nur zur Veranschaulichung.







